Swasiland: Ohne HIV zur Welt kommen

 

Diese Fotogalerie stellt die mit der Einführung von PMCTC B+ verbundenen Aktivitäten dar und veranschaulicht, wie viel PMTCT B+ für die Betroffenen bewirken kann.

© MSF

In Swasiland sind 26 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 49 Jahren HIV-positiv. 2007 bat Swasiland MSF um Hilfe bei der Bekämpfung von HIV und Tuberkulose. MSF startete daraufhin ein gemeinsames Projekt mit dem Gesundheitsministerium. Im Februar 2013 begann MSF in Swasiland, das innovative Konzept PMTCT B+ für HIV-positive schwangere und stillende Frauen umzusetzen.

© Yasuhiko Okulo

Gift Mumanga, leitende Pflegefachfrau an der Tfokotani-Klinik, im Gespräch mit einer Patientin. „Die Menschen lassen sich nur sehr ungern testen. Sie befürchten, bei einem positiven Ergebnis ausgegrenzt zu werden. Auch die Aussicht, möglicherweise für den Rest des Lebens auf Medikamente angewiesen zu sein, macht ihnen Angst.“

© Yasuhiko Okulo

Dorfvorsteher Johannes Zwane: „Wir tun alles, um Männer, insbesondere junge Männer, dazu zu ermutigen, ihre HIV-positiven Partnerinnen zu unterstützen. Ausserdem rede ich ihnen gut zu, damit sie sich ebenfalls testen lassen. Ich bin überzeugt, dass es für sie leichter ist, ihren Partnerinnen beizustehen, wenn sie umfassend über HIV/Aids aufgeklärt sind.“

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Ephriem Dube, traditioneller Heiler, ist HIV-positiv und wird medizinisch behandelt. Er sagt: „Ich behandle alle Krankheiten ausser HIV. Ich treffe nach wie vor auf Menschen mit völlig falschen Vorstellungen von HIV/Aids. Meist wollen sie die Wahrheit einfach nicht sehen. Auch wenn man sich Mühe gibt, sie zu überzeugen, halten sie weiter an den traditionellen Arzneimitteln fest. Es ist manchmal sehr anstrengend, aber ich gehe selbst mit gutem Beispiel voran. Schliesslich bin ich ja der lebendige Beweis, dass man mit HIV leben kann.“

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Magiyagiya Zwane, ein MSF-Experten-Patient, berichtet von seinen Erfahrungen. „Ich finde es nicht schwer, jemanden davon zu überzeugen, sich auf HIV testen zu lassen. Ich sage den Leuten immer: ‚Seht mich an: Ich bin gesund, mein Leben ist okay.’ Das macht anderen Mut. Wenn jemand einen Test gemacht hat, schicke ich ihn immer zur Klinik, damit er dort erfährt, wie es für ihn weitergehen kann.“

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Nomcebo Dlamini, MSF-Experten-Patientin an der Tfokotani-Klinik, bei der Patientenschulung: „Wir sprechen mit den Patienten, damit sie erfahren, wie wichtig der Test ist. Wir sagen ihnen auch, wie sehr uns die antiretrovirale Therapie geholfen hat und dass sie auch ihnen helfen kann.“

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Eine MSF-Testberaterin erklärt, was HIV ist, wie die Krankheit übertragen wird und wie man sich dagegen schützen kann. Teams zur Unterstützung, Aufklärung und Beratung der Patienten sowie psychosoziale Assistenten suchen häufig die Menschen auf, insbesondere an Versammlungsorten wie Farmen oder Kirchen.

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Eine HIV-positive Schwangere: „Jetzt, wo ich behandelt werde, sehe ich wieder eine Zukunft für mich und meine Familie, weil ich ein gesundes Baby zur Welt bringen werde. Ich werde auch meinen Mann und mein anderes Kind zum Test schicken. Ich sehe in dieser Behandlung einen entscheidenden Wendepunkt in meinem Leben.“

© Yasuhiko Okulo

Eine HIV-positive stillende Mutter lebt mit ihrem zweiten und dritten Kind, die das Virus beide nicht tragen, zu Hause. Sie spricht über die Unterstützung durch ihren Ehemann, der ebenfalls an HIV erkrankt ist und behandelt wird. „Ich sage den Leuten immer, dass sie selbst etwas tun müssen. Und eine antiretrovirale Behandlung ist nicht das Ende der Welt, man kann damit sehr gut leben.“

© Sam Taylor /MSF

MSF arbeitet eng mit dem Gesundheitsministerium zusammen, um zu zeigen, dass dieses neue Konzept wirkungsvoll ist, von schwangeren Frauen und medizinischem Personal akzeptiert wird und flächendeckend eingesetzt werden kann. Die Tafel listet alle Bereiche auf, in denen Gesundheitsministerium und MSF zusammenarbeiten.

© Yasuhiko Okulo

Gesundheitsminister Benedict N. Xaba erläutert, dass die grösste Herausforderung in der Frage liegt, wie die Bevölkerung von Swasiland auf diese Initiative ansprechen wird und welche Kosten damit verbunden sein werden. „Wir hoffen, dass diese Initiative nicht nur Swasiland hilft, sondern auch zu einem Erfolgsmodell für andere Länder wird.“ MSF-Einsatzleiter Elias Pavlopoulos ergänzt: „Wir begreifen uns als Katalysatoren für einen Wandel, damit die lebenswichtige antiretrovirale Behandlung auch dann fortgesetzt wird, wenn wir nicht mehr hier vor Ort sind.“

© Yasuhiko Okulo - Special thanks: SIGMA

„Wir sprechen mit allen, denn entweder ist man hier selbst betroffen oder mitbetroffen. Jeder muss aktiv werden, alle müssen einander unterstützen“, sagt Dolly Zikalaka, psychosoziale Assistentin bei MSF. Im Laufe der nächsten vier Jahre sollen über 2‘000 schwangere und stillende Frauen in Nhlangano eine lebenslange antiretrovirale Behandlung aufnehmen. PMTCT B+ ist ein erster Schritt zur Verwirklichung der Vision von einem HIV-freien Swasiland.



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